PM: Aus für den Schlachthof ist Erfolg der direkten Demokratie

Das Aus für den Schlachthof zeigt, dass bürgerschaftliches Engagement und insbesondere die Nutzung der Mittel direkter Mitbestimmung und Demokratie nicht folgenlos bleiben. Hier hat der Einsatz der Menschen vor Ort einen konkreten Erfolg gebracht, der die Stadtentwicklung Bernburgs positiv beeinflusst. Die tatsächliche Durchführung des Bürgerentscheids scheint nunmehr verzichtbar.

11.06.14 –

Zum gestern bekannt gewordenen Rückzug des italienischen Fleischwarenunternehmens Bresaole Pini, in Bernburg an der A 14 einen Schlacht- und Zerlegebetrieb errichten zu wollen, kommentieren Dorothea Frederking, agrarpolitische Sprecherin, und Olaf Meister, kommunalpolitischer Sprecher der Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:

Olaf Meister:
„Die jetzige Entscheidung zeigt, dass bürgerschaftliches Engagement und insbesondere die Nutzung der Mittel direkter Mitbestimmung und Demokratie nicht folgenlos bleiben. Hier hat der Einsatz der Menschen vor Ort einen konkreten Erfolg gebracht, der die Stadtentwicklung Bernburgs positiv beeinflusst."

„Die tatsächliche Durchführung des Bürgerentscheids scheint nunmehr verzichtbar. Der Bernburger Stadtrat sollte kurzfristig dem Bürgerbegehren durch Beschluss entsprechen, um einen juristisch sauberen Abschluss zu erreichen, so dass die Menschen nicht sinnlos zu den Wahlurnen gerufen werden müssen. Das Ziel dürfte bereits erreicht sein."

Dorothea Frederking:
„Die Pläne eines Mega-Schweinschlachthofes sind vom Tisch, weil es dafür keinen Rückhalt in der Bevölkerung gibt. Das ist gut und ein großer Verdienst der Bürgerinitiative ‚Keine Schweinerei', die unermüdlich zu den negativen Auswirkungen eines Schlachthofes mit 26.000 Schlachtungen pro Tag aufgeklärt hat."

„Mit dem Aus für den Schlachthof bricht ein Glied aus der Kette der industriellen Fleischproduktion. Wir müssen weg von gigantischen Großstrukturen und Konzentrationsentwicklungen, weil diese gravierende Schäden für die Tiere, die Menschen und die Umwelt verursachen."

„Mit der Absage des Schlachthofes ist der Anfang gemacht. Nun eröffnen sich Spielräume zu regionalem Wirtschaften. Weg von Sojafuttermittel aus Brasilien mit Gentechnik und Regenwaldabholzung, beengten und strukturlosen Haltungsbedingungen ohne Auslauf und Tageslicht, großem Einsatz von Antibiotika und den damit verbundenen multiresistenten Keime und qualvoll langen Tiertransporten. Die Gesellschaft will eine andere Fleischproduktion - das hat der Widerstand in Bernburg gezeigt."

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