BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Olaf Meister MdL

Ilsenburg: Filmvorführung „Mitgift“ und anschließendes Zeitzeugengespräch

Über 20 Gäste waren der Einladung der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN anlässlich des 25-jährigen Jubiläums der Friedlichen Revolution ins Kloster Ilsenburg gefolgt. Zum Start des Abends schauten sie alle gemeinsam den Film „Mitgift". Der Film basiert auf den persönlichen Beobachtungen des Filmemachers Blum zwischen dem 3. Oktober 1989 und dem 3. Oktober 1990 in der damaligen DDR und erneuten Besuchen von Orten und Menschen zehn Jahre später.

05.11.14 –

"Müsssen weiter kämpfen"

Über 20 Gäste waren der Einladung der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN anlässlich des 25-jährigen Jubiläums der Friedlichen Revolution ins Kloster Ilsenburg gefolgt. Zum Start des Abends schauten sie alle gemeinsam den Film „Mitgift". Der Film basiert auf den persönlichen Beobachtungen des Filmemachers Blum zwischen dem 3. Oktober 1989 und dem 3. Oktober 1990 in der damaligen DDR und erneuten Besuchen von Orten und Menschen zehn Jahre später.

Verdrängungsmechanismen wird keine Chance gelassen

„Der Film ist so wertvoll, weil er genau das macht, was ein Dokumentarfilm leisten kann: Er zeigt, was an jenen Tagen gewesen ist und vergleicht es mit der Situation Jahre später. So lässt er dem Verdrängungsmechanismus keine Chance." So fasst Zeitzeuge Ulrich-Karl Engel seine Eindrücke zusammen. Zusammen mit der Fraktionsvorsitzenden von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Dr. Claudia Dalbert, und dem bündnisgrünen Abgeordneten Olaf Meister sowie dem Regisseur des Films „Mitgift", Roland Blum, sprach er gestern im Kloster Ilsenburg über seine Erinnerungen an die Wendezeit.

Die Angst hat die Seite gewechselt

„Irgendwann hat im Oktober 1989 die Angst die Seite gewechselt. Das ist der eine Komplex. Und dann gibt es den anderen Komplex der Umweltzerstörung. Hinter beidem verstecken sich die Motivationen für die Friedliche Revolution. Daran wollen wir mit der Veranstaltungswoche ,25 Jahre Friedliche Revolution' erinnern", sagt die bündnisgrüne Politikerin Dalbert. „Der Film hat uns gezeigt, dass wir in vielen Punkten heute eine bessere Situation erreicht haben, aber sie ist noch nicht perfekt, da müssen wir weiterkämpfen."

Schwarze Elbe ließ Regisseur Blum nicht mehr los

Diese Einschätzung teilt der Zeitzeuge Engel: „Für viele Menschen war das Umweltproblem präsent, aber bei sehr vielen Menschen war das ein Ausdruck der Kraftlosigkeit der DDR. Es konnte mit der DDR am Ende nicht so weit her sein. Die Umweltproblematik war die Metapher des Verfalls der DDR."
Der 9. November 1989 habe ihn emotional sehr getroffen, verrät Regisseur Blum. „Und dann habe ich bei einer Recherche die schwarze Elbe gesehen und von da an hat mich das Thema der Umweltverschmutzung nicht mehr losgelassen. Der Film musste das Land für sich selbst sprechen lassen, denn die offiziellen Stellen haben alle immer nur weggeschaut – und so kam es zu dieser Langzeitdokumentation."

Film regt Zuschauer zum Nachdenken an

Auch für die Besucherinnen und Besucher war der Abend eine informative Veranstaltung. „Das Bewusstsein zu behalten, wie schlimm die Umweltverschmutzung einmal war und das es besser geworden ist, ist sehr wichtig. Jetzt muss es weiter gehen, auch wenn es an vielen Stellen besser aussieht", erklärt Sabine Wetzel (Wernigerode). Ähnlich äußert sich Klaus Oppermann (Ilsenburg): „Der Film hat mich außerordentlich bewegt. Diese Faktenkonzentration der Umweltprobleme zwingt die Zuschauer nachzudenken – immer wieder."

Aufschlussreicher Blick auf die Wende aus Ost und West

„Das Filmgespräch war sehr aufschlussreich. Mit Ulrich-Karl Engel hatten wir den Blick des Ostdeutschen, der dargestellt hat, wie sich die Wendezeit für einen DDR-Bürger dargestellt hat. Mit Roland Blum den des westdeutschen Dokumentarfilmers", so Olaf Meister, Abgeordneter der Landtagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

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