BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Olaf Meister MdL

Uni.versum fragt Olaf Meister

Die Zeitung Uni.versum berichtet regelmäßig über das Leben an der Otto-von-Guericke-Universität. Da geht auch eine Oberbürgermeisterwahl nicht am Campus vorbei. Deshalb hat Uni.versum die OB-KandidatInnen befragt. In dem Artikel findet ihr meine Antworten.

09.03.15 –

1. Warum kandidieren Sie als OB?

Als Oberbürgermeister kann man die Lebensverhältnisse in der Stadt in besonderer Weise gestalten. Wenn man das möchte, macht eine Kandidatur Sinn.

2. Warum sollten die Studierenden gerade Sie wählen?

Weil eine veränderte Verkehrspolitik mit besserem öffentlichen Personennahverkehr und mehr Radverkehr im studentischen Interesse ist. Von einer Stadtentwicklungspolitik, die nicht mehr die vierspurige innerstädtische Schnellstraße in den Vordergrund stellt, sondern die kleinteilige Entwicklung der Stadt- und Ortsteilzentren in den Blick nimmt, haben nicht nur Studierende etwas. Ein anderer Umgang mit der freien Kulturszene dürfte ebenfalls im studentischen Milieu eher auf Zustimmung treffen. Auch in anderen Dingen ist eine andere Stadtverwaltung nötig. Eine Stadtverwaltung die Menschen – auch durch Elemente direkter Demokratie - in Entscheidungen einbezieht, eine Verwaltung die nicht über Jahrzehnte dem Verfall von Baudenkmalen wie der Sternstraße 2 am Hassel zusieht und dann den Abriss abnickt, eine Verwaltung die sich für den CSD stark macht und nicht dagegen, die für eine Kneipenszene eintritt, die bei Bauvorhaben auch mal einen Baum stehen lässt ... Also Gründe finden sich nun wirklich genug.

3. Was wollen Sie unternehmen, um MD für junge Leute attraktiv zu machen? Sowohl vor, während als auch nach dem Studium?

Magdeburg muss moderner, großstädtischer werden. Das gilt in der Verkehrs- und Stadtentwicklungspolitik, aber auch in der Kultur. Magdeburgs Bewerbung als europäische Kulturhauptstadt kann ein wichtiger Motor für die Veränderungsprozesse werden – wenn man die richtigen Prioritäten setzt. Wir brauchen aber auch flächendeckend schnelles Internet und eine Wirtschaftsförderung, die die Potentiale der Hochschulen nutzt. Die Attraktivität in der Zeit nach dem Studium hängt eben auch wesentlich davon ab, dass gute und gut bezahlte Arbeitsplätze vorhanden sind.

4. Was zeichnet Sie als OB-Kandidaten aus?

Eine vom Amtsinhaber und den anderen Kandidat/innen in wichtigen Teilen abweichende politische Meinung.

5. Wie stehen Sie zum Bildungsstreik, bei dem auch die OVGU stark vertreten war?

Er war nötig, um die Unsinnigkeit von Kürzungen im Hochschul- und Bildungsbereich deutlich zu machen. Gerade für Magdeburg sind die Hochschulen zu einem extrem wichtigen Faktor geworden. Wirtschaftlich, kulturell aber auch schlicht im demografischen Sinne. Man kann als Land nicht einerseits die Überalterung der Bevölkerung und den demografisch bedingten Rückgang der Bevölkerung beklagen und dann anderseits ausgerechnet bei den Hochschulen kürzen. So würde man den Trend noch verstärken statt ihm entgegenzuwirken.

6. Wie stehen Sie zu Magida & deren Ankündigung bis Ende des Jahres jeden Montag weiter zu demonstrieren?

Das nervt total. Was Magdeburg von Magida hält, wurde eindrucksvoll durch die große Gegendemo am ersten Tag demonstriert. Wenn sich da jetzt ein Häufchen rechter Demonstranten einmal die Woche am Rathaus trifft und „Wir sind das Volk!" skandiert, ist das Realsatire.

7. Welche Chancen rechnen Sie sich für die Wahl aus?

Eher geringe. Meine Kandidatur ist ein Angebot an die Menschen, die in Magdeburg eine andere Verkehrs-, Stadtentwicklungs-, Kultur-, Flüchtlingspolitik etc. haben wollen, die für mehr Mitbestimmung eintreten. Man kann diese Position am Wahltag deutlich machen - durch die Wahl meiner Person. Es ist für diesen anderen politischen Ansatz wichtig, dass er benannt, vertreten und auch gewählt wird. Umso besser mein Ergebnis, umso leichter werden sich die Positionen später im politischen Alltag auch durchsetzen lassen.

8. Was wird aus Ihrem Landtags- und Stadtratsmandat im Falle eines Wahlsieges?

Beides ist mit dem Amt des Oberbürgermeisters nicht vereinbar und würde von mir niedergelegt.

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