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23.11.13 –
Am Sonnabend, den 23.11.2013 wurde im Magdeburger Schauspielhaus nicht nur die politische Komödie "Die Fraktion" gegeben - quasi als Fortsetzung der politischen Komödie waren auch Magdeburger Stadträte zur Diskussion mit Schauspielern, Regisseur und Publikum geladen. Das Stück widmet sich - in ausgesprochen unterhaltsamer Weise - den Abgründen des demokratischen Politikbetriebes und ergründet den Abstand zwischen heren Zielen einerseits und den Mühen des Alltags und den persönlichen Zwängen andererseits. Ich darf hier mal ausdrücklich den Besuch des Stücks empfehlen.
Die Macher hatten übrigens versucht, sich bei der Erarbeitung des Stücks im Jahr 2012 fachliche Expertise einzuholen - kurioserweise waren sie dabei unter anderem auf mich gekommen. In einem mehrstündigen Treffen hatte ich sie dann damals in die Geheimnisse von Satzungs- und Geschäftsordnungsdebatten eingeweiht und wohl auch die Diskrepanz zwischen dem enthusiastischem Wunsch nach kurzfristiger Rettung der Welt und der zunächst leider erforderlichen Diskussion über die aktuelle Änderung der Friedhofssatzung nicht unerwähnt gelassen. Sagen wir es so: "Die Fraktion" ist trotz meiner Äußerungen kein Doku-Drama geworden, widmet sich aber hingebungsvoll dem Thema. (Um meinem etwaigen Fraktionsausschluss vorzubeugen, weise ich vorsorglich daraufhin, dass die dargestellte Fraktionssitzung sich so nicht zugetragen hat, es sich mutmaßlich nicht um eine bündnisgrüne Sitzung handelt und ich auch niemanden mit dem Kampfnamen Schildkröte kenne!)
Carola Schumann (FDP), Wigbert Schwenke (CDU), Frank Theile (Linke) und ich hatten dann die recht erfreuliche Aufgabe, in die Diskussion über das Stück und grundsätzliche Fragen des Funktionierens des Politikbetriebs einzusteigen. In einer angenehm offenen, kritischen, munteren und keineswegs hurmorlosen Debatte wurden so auch die Mechanismen, Rituale und Probleme unserer repräsentativen Demokratie erörtert. Erwartungsgemäß haben wir die Probleme nicht umgehend gelöst, aber die ein oder andere Einsicht ergab sich wohl für jeden - ein Ergebnis das man ja nun wirklich nicht bei jeder Debatte hat.
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