Protestlauf „Ohne Kultur läuft nichts“

Aus Sicht von Olaf Meister wird die von der Landesregierung gewünschte Einsparung von etwa 5 Millionen Euro den 10 Milliarden Euro Haushalt eher nicht retten. Der entstehende Schaden in der Kulturlandschaft ist jedoch enorm. Meister weiter: „Berücksichtigt man die, bei der ökonomischen Betrachtung von Kulturausgaben immer zu beachtende Umwegrentabilität, wird die Einsparung noch fragwürdiger. Weniger Kulturveranstaltungen heißt auch weniger Gäste und Touristen, weniger Attraktivität des Landes, weniger Umsatz und letztlich weniger Steuern.

22.10.13 –

Heute Morgen um 8 Uhr gab Halles Oberbürgermeister Bernd Wiegand den Startschuss zum Protestlauf „Ohne Kultur läuft nichts". Ziel der Aktion ist es die geplante Kürzung der Theaterzuschüsse von 36 auf 30 Millionen Euro zu stoppen.

Über die Etappenorte Könnern, Peißen, Bernburg, Nienburg, Calbe und Schönebeck, erreichte der Staffelstab am frühen Nachmittag in Alt Salbke den Ort für die letzte Staffelweitergabe vor dem Ziel. Von der Polizei begleitet liefen und radelten die 100 TeilnehmerInnen zum Zielort, dem Landtag von Sachsen-Anhalt. Dort wurden sie von 100 Menschen erwartet.

Der Proteststaffelstab wurde nicht wie geplant den Landtagsabgeordneten übergeben, sondern dem „zufällig" anwesende Kultusstaatsekretär Dr. Jan Hofmann. Da ist der Protest auch an der richtigen Adresse. Auf der Protestkundgebung vor dem Eingang des Landtages betonten die Vertreter, dass sie sich von der Landesregierung nicht gegeneinander ausspielen lassen. Wenn Dessau und Halle auf das Finanzniveau von Magdeburg runter soll, dann kann im Umkehrschluss Magdeburg auch mehr Geld bekommen um auf das Niveau der beiden anderen Städte zu kommen.

Doch der Protest erfolgte nicht nur mit Worten. Musikalisch mit ironischen Texten wurden die Sparpläne der Landesregierung auf die Schippe genommen und das gemischte Orchester aus verschieden Standorten begeisterte mit seinem intensive Spiel die Gäste.

Aus Sicht von Olaf Meister wird die von der Landesregierung gewünschte Einsparung von etwa 5 Millionen Euro den 10 Milliarden Euro Haushalt eher nicht retten. Der entstehende Schaden in der Kulturlandschaft ist jedoch enorm. Meister weiter: „Berücksichtigt man die, bei der ökonomischen Betrachtung von Kulturausgaben immer zu beachtende Umwegrentabilität, wird die Einsparung noch fragwürdiger. Weniger Kulturveranstaltungen heißt auch weniger Gäste und Touristen, weniger Attraktivität des Landes, weniger Umsatz und letztlich weniger Steuern. Tatsächlich braucht Sachsen-Anhalt einen ausgeglichen Haushalt und muss langfristig aus der Schuldenfalle kommen. Die Landesregierung setzt jedoch die Prioritäten falsch, wenn sie bei Bildung, Forschung und Kultur kürzt, um die Subventionen in Gewerbegebiete und Straßenbau auf hohem Niveau fortzuführen. Wenn die Investitionen in unsere bauliche Infrastruktur mit Augenmaß durchgeführt werden, sind wir auch in der Lage in die Kultur zu investieren."

Susanne Hofter vom Organisationsteam „Ohne Kultur läuft nichts" richtet ihren Blick nach vorn: „Ziel ist es jetzt die notwendigen Unterschriften für die Volksinitiative „Kulturland Sachsen-Anhalt retten" zu sammeln." Damit sollen die Kürzungen für den Kulturbereich in Sachsen-Anhalt durch eine Volksinitiative verhindert werden. Notwendig für die Einbringung in den Landtag sind die Unterschriften von 30.000 wahlberechtige Bürgerinnen und Bürgern. Bis zum 11. Oktober 2013 hatten dies bereits 17.500 getan. Dies wird mit Sicherheit nicht die letzte Aktion zur Unterstützung der Kultur in Sachsen-Anhalt sein.

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