BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Olaf Meister MdL

PRESSEMITTEILUNG

Magdeburger Denkmalfrevel: Kavalier Scharnhorst Thema im Landtag

05.09.25 –

Der Petitionsausschuss des Landtages hat sich in seiner gestrigen Sitzung mit einer Petition zu den Vorgängen rund um die Zerstörung des Flächendenkmals Kavalier I Scharnhorst befasst. Dabei wurden dem Ausschuss die Stellungnahmen der Ämter der Landeshauptstadt Magdeburg sowie der Fachbehörden des Landes vorgetragen. Die Ausschussmitglieder hinterfragten das Vorgehen der Magdeburger Ämter sehr kritisch. Die Projektkoordinatoren haben gegenüber den Ämtern nicht mit offenen Karten gespielt und sich nicht an die Vereinbarungen gehalten. Ein wirksames Eingreifen der Stadt durch Sanktionen blieb aus. Die Petition wurde nicht abgeschlossen; stattdessen forderte der Ausschuss von der Landeshauptstadt eine weitere Stellungnahme. Im Januar 2026 soll das Thema erneut im Ausschuss behandelt werden.

Kavalier Scharnhorst kein Denkmal mehr

Das Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie (LDA) begründete in seiner Stellungnahme die Austragung aus dem Denkmalverzeichnis des Landes mit deutlichen Worten. Durch den Umbau zur Wohnanlage in den Jahren 2016 bis 2023 sei die historische Wallanlage irreversibel zerstört worden und präsentiere sich der Öffentlichkeit nur noch als moderne Reihenhaussiedlung. Ausschlaggebend für die Aberkennung der Denkmalfähigkeit war die Abgrabung der südlichen Wallanlage, die entgegen vorherigen Zusagen nicht wiederhergestellt wurde. Nach jahrelangem Hinhalten ohne Umsetzung der Wiederherstellung strich das LDA das Kavalier Scharnhorst am 8. November 2023 aus dem Denkmalverzeichnis. Eine Wiederherstellung ist nach Sachlage nicht mehr möglich.

Keine weitere Zerstörung von Denkmalen zulassen

Olaf Meister: „Es ist gerade für Magdeburg bitter, wenn ein so gut erhaltenes und prägendes Denkmal im südlichen Stadtzentrum zerstört wird. Damit werden die langjährigen Bemühungen, die noch vorhandenen Teile des historischen Magdeburgs zu erhalten, konterkariert. Leider lässt sich das Rad der Zeit nicht zurückdrehen. Es muss jedoch sichergestellt werden, dass die Zerstörung weiterer Denkmäler ausgeschlossen wird. Die Oberbürgermeisterin sollte transparent darlegen, wie eine Wiederholung eines solchen Verwaltungshandelns künftig verhindert werden kann.“

Kategorie

Denkmalschutz | Landtag | Magdeburg | Presse | Slider